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Wirtschaftsinformatik

Kommentar von Nini

Das Beispiel klappt also nur, wenn der Richter unabhängig vom Bestechungsgeld eine Münze schnippt und davon abhängig macht, ob ich die Strafe zu zahlen habe oder nicht. Wenn mir das bekannt ist, würde das Bestechungsgeld genauso gering ausfallen, wie der Einsatz zum Gewinnen des Gewinnspiels.

Jepp. Eigentlich kann man anhand von Renés Grafik auch davon ausgehen. Allerdings schreibt er »Bestechung« und der gesunde Menschenverstandt sagt uns, dass es einen Zusammenhang zwischen Bestechlichkeit und Höhe der Summe geben sollte / könnte. Vielleicht ist aber auch genau diese Problematik gemeint? Wir sehen die Strafe und das rationale Denken setzt aus? Oder das Beispiel ist komisch. ;-)

Ich sehe noch einen Unterschied, der beide Beispiele nicht so recht vergleichbar macht.
Beim ersten verliere ich in keinem Fall etwas (außer ggf. den Einsatz), kann aber 100€-Einsatz gewinnen.

Beim zweiten kann ich aber ganze 100€ verlieren und gewinne im Zweifel nichts dazu (habe aber immer den Einsatz verloren).

Kommentar von Angeklagter

Beim Gewinnspiel steigt nicht die Chance, dass ich Gewinne — egal, wie hoch der Einsatz ist.

Beim Richter steigt die Chance der Strafe zu entgehen mit steigender Kosten.

Das Beispiel klappt also nur, wenn der Richter unabhängig vom Bestechungsgeld eine Münze schnippt und davon abhängig macht, ob ich die Strafe zu zahlen habe oder nicht. Wenn mir das bekannt ist, würde das Bestechungsgeld genauso gering ausfallen, wie der Einsatz zum Gewinnen des Gewinnspiels.

Therorie von René widerlegt!

Kommentar von Thiemo

Wir reden aneinander vorbei. Wenn ich dem Richter 1 Euro anbiete, ist die Chance, dass er mich gehen lässt, praktisch Null, weil er mich mit Sicherheit auslacht. Biete ich dem Richter dagegen 50 Euro, ist meine Chance, straffrei davon zu kommen, sehr viel höher.

Über diese Chance kann ich aber nicht spekulieren, weil ich den Richter nicht kenne. Vieleicht ist er sogar gänzlich unbestechlich.

Beim Spiel ist das anders. Setze ich 1 Euro, muss meine Gewinnchance rein rechnerisch etwas unter 1% liegen (der Veranstalter will auch etwas verdienen). Setze ich 50 Euro, muss meine Gewinnchance etwas unter 50% liegen. 1 Euro zu setzen ist genauso sinnlos wie 99 Euro zu setzen (bei dem einen ist meine Chance minimal, bei dem anderen ist mein möglicher Gewinn minimal). Um das Optimum zu bestimmen, muss ich den Schnittpunkt der beiden Kurven ermitteln. Das kann ich mit den gegebenen Informationen aber nicht — auch nicht aus dem Bauch heraus.