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Homepage von René Pönitz

Nachruf für Prof. Andreas Pfitzmann

Vor drei Tagen ist Prof. Andreas Pfitzmann verstorben. Er forschte und lehrte an der TU Dresden insbesondere für IT-Sicherheit, Kryptographie und Datenschutz. Seinem guten Ruf folgend besuchte ich sogar als HTW-Student eine seiner Vorlesungen, die durchaus sehr interessant waren und mir auch an einigen Stellen die Augen öffneten!

Im stillen Gruß.

(siehe auch Nachruf des CCC und des ULD)

Eine Nachmietersuche zu Semesterbeginn

Eine kleine Statistik über die Nachmietersuche in einer WG zum Semesterauftakt in Berlin:

  • Gesamtanzahl aller Anfragen per E-Mail: 134 (ohne Dubletten, also wenn Leute mehrfach uns angeschrieben haben)
  • Gesamtanzahl aller Anfragen per Telefon: unzählbar
  • Dauer in h zwischen Schaltung der Anzeige und dem überfüllten Anrufbeantworter: ca. 3h.
  • Anfragen von Leuten, die auf ihr Facebook-Profil verwiesen: 7
  • ... die auf ihr StudiVz-Profil verwiesen: 3
  • ... die ein Foto mitgeschickt haben: 6
  • ... die sich als »unkompliziert« beschrieben haben (was auch immer das heißen mag): 23
  • ... von Erasmus-Studenten (obwohl wir längerfristig suchen): 10
  • ... die promovieren: 7
  • ... die »Soziale Arbeit« studieren: 6
  • ... die »Konzerte« mögen: 16, zum »Indie« bekennen sich davon vier ;)
  • ... von folgenden E-Mail-Anbietern: web.de 15, gmx 31, googlemail: 38
  • ... die Gitarre spielen: 5, Klarinette: 2, Keyboard: 1, Schlagzeug: 1
  • ... von Vegetariern: 2
  • ... denen unsere Küchenfliesen aufgefallen waren: 1

Zehn Jahre für eine Verkehrsampel

Lesetip aus der Zeit: Über Rot. Eine sehr interessante Darstellung aus Sicht der Verkehrsplaner, wie lange es dauert, bis eine Kreuzung umgebaut werden kann (hier Hamburg Brahms-Platz):

Die beiden haben also noch mal von vorne angefangen. Berichte, Vermerke, Einsprüche, Gespräche. Noch mal drei Jahre. 2007 die zweite Verschickung. Im Dezember 2009, zehn Jahre nach Beginn der Planung, zogen die letzten Bauarbeiter ab. Hansens Straßen waren fertig, Bahrs Ampeln begannen im neuen Rhythmus zu leuchten. Wer diese Kreuzung verstanden hat, hat Deutschland begriffen. Und wer sie nicht verstanden hat, erst recht.

Die Vision der 2000W-Gesellschaft

Und wieder eine paar Wissenschaftler mit einer Vision, wie wir in der Zukunft energiebewußter leben könnten. Sie beklagen, daß wir einfach zu viel Energie verbrauchen: wir konsumieren zu viel, wir wohnen zu üppig, wir bewegen uns zu viel (und damit ist nicht das Joggen im Park gemeint). Ja, wir verbrauchen permanent 6000 Watt — und eigentlich könnten wir auch mit einem Drittel auskommen, so die »Vision einer 2000-Watt-Gesellschaft« an der ETH in Zürich.

(Vielleicht ist meine Denke hier falsch. Aber über Energie reden und dann mit Leistung rechnen, ist physikalisch irreführend. Ich rechne lieber mit einem Tagesbedarf an Energie, in dem Fall 144kWh, also über eine permanente von Leistung von 6000 Watt. Aber die Visionäre sehen das anders)

Und die große Frage, mit der sich die Visionäre nun befaßten: Wie ist dieses Ziel zu erreichen?

Schon der erste Vorschlag läßt mich zweifeln. Wir sollen die Stromerzeugung komplett auf erneuerbare Energiequellen umstellen. Sicherlich ein erstrebenswerter Traum. Aber nun erkläre mir aber mal einer, was der Unterschied zwischen 48KWh Atomstrom zu 48KWh Solarstrom sind. Ein Kilo Federn oder ein Kilo Steine — Was ist schwerer?

Das größte Potential liegt laut diesen Experten im Wohnen, im Fokus insbesondere die Einfamilienhäuser. Das mag einleuchtend klingen, da sehr viel Gebäudeaußenfläche nur für wenige Personen gebraucht wird. Aber sollen wir nun plötzlich alle in riesigen (sehr gut isolierten) Plattenbauten wohnen, weil diese effizienter sind? Sollten wir nicht auch an uns denken, in welcher Wohnform wir leben wollen? Der Staat kann hier sicherlich etwas steuernd eingreifen, so etwas hatte er früher auch schon einmal getan — wenn auch in der falschen Richtung.

Der zweite Einsparpunkt betrifft die »Mobilität« — wobei die Experten den Begriff wieder einmal nicht vom Verkehr unterscheiden können. Wir sollten erst einmal nicht unsere Mobilität einschränken, sondern der daraus resultierende Verkehr. Hier sollte sich die EU an die Nase fassen und fragen, ob EU-weite Ausschreibung für lokale Bauprojekte wirklich sinnvoll sind. In der Kommunalpolitik müßte man sich mit dem Zersiedelungsprozess auseinandersetzen, ehe man Stadtautobahnen baut (Grüße an die Betonköpfe aus Dresden mit der Waldschlößchenbrücke). Und für die unvermeidbaren Wege (=Verkehr) kann widerum mit der Verkehrspolitik gesteuert werden (Stichwort: ÖPNV).

Und das letzte Einsparpotential liegt beim Konsum/Ernährung. Ja, wir sollen wieder Dinge kaufen, die langlebig sind. Das klingt doch gut: Möbel und Kleidung, die wieder 20 und mehr Jahre halten. Ob die Wirtschaft da mitmacht? Und ob die Leute mit der Geiz-ist-Geil-Mentalität da auch mitmachen werden?

Fazit: Auch wenn die Visionen ganz nett sind, aber ob diese je realistisch werden, steht auf einem anderen Blatt. Ich fürchte nur, es wird bei sinnlosen Regularien wie der EU-Glühbirnenverordnung oder diverser Gebäudesanierungsvorschriften bleiben.