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Berliner Wassertisch - Ein Bürgerentscheid ohne Gegenwind?

Auch wenn es in den letzten Tagen noch knapp schien: der Bürgerinitiative Berliner Wassertisch hat heute 265.400 Unterschriften abgegeben — und damit deutlich die erforderlichen ca. 172.000 Unterschriften überschritten. Konfliktpunkt ist die Privatisierung der Berliner Wasserbetriebe vor einigen Jahren, die dazu führte, daß wir in Berlin die höhsten Wasserpreise Deutschlands haben. Zudem sind die Verträge nicht öffentlich (»Geheimverträge«). Das hierbei die Wasserbetriebe und sicherlich auch die politisch Verantwortlichen dagegen sind, liegt in der Natur der Sache — doch wird außerdem noch Bestrebungen gegen dieses Volksbegehren geben?

Die letzten Volksbegehren, von denen ich etwas mitbekommen habe, waren meist sehr emotional geladen — und es gab reinste Schlachten zwischen Befürwortern und Gegner, u.a.:

  • Dresdner Waldschlößchenbrücke (Fünf Minuten Zeitersparnis zwischen Klotzsche und Johannstadt vs. Elbwiesenromantik)
  • Flughafen Tempelhof (Nostalgie vs. uns fällt schon noch was ein, was wir mit der Wiese machen)
  • Pro-Reli (Mein Kind soll von Islam nichts wissen vs. Weltoffenheit)
  • bayrischer Nichtraucherschutz (Nichtraucher gegen Raucher)
  • Hamburger Schulreform (Mein schlaues Gymnasialkind soll nicht mit dummen Hauptschülern lernen vs. Chancengleichheit)

Doch wie sieht die Gegenbewegung beim Berliner Wassertisch aus?

Aktualisierung: die Wasserverträge wurden nun von der TAZ veröffentlicht.

Was tun ohne Fahrschein?

Irgendwann in der ersten Jahreshälfte stieg ich in Dresden in eine Straßenbahn — und wollte einen Fahrschein am Automaten lösen. (Betonung: in der Bahn !). In der Geldbörse ein 2-Euro-Stück rausgeholt und in den Automaten geworfen — doch der spuckt das Geld sofort wieder aus. Auch ein anderes 2-Euro-Stück wurde ausgespuckt. Anderes Hartgeld hatte ich leider nicht. Zum Glück konnte mir ein anderer Passagier helfen, das Geld zu wechseln. Ein Euro, fünfzig Cent und zweimal zwanzig. In Summe 1,90 Euro. Ja, Dresden hat ganz schön aufgeholt — im Vergleich zu anderen Städten. Von einem Fahrgast kann man doch nicht ernsthaft verlangen, eine Kombination aus mindestens vier Münzen passend zu haben.

Also fragte ich bei den Verkehrsbetrieben einmal nach. Es schien wohl das Wechselgeld für 10ct-Stücke ausgegangen zu sein, möglicherweise hatte der Automat auch so etwas angezeigt. Auch ein Tip war durchaus nützlich: man könnte auch ein 10-Cent-Stück zuerst einwerfen (wenn vorhanden) und danach das 2-Euro-Stück. Vorausgesetzt die 20er sind noch nicht erschöpft.

Doch auf meine Rückfrage, was ich als Fahrgast tun muß, wenn ich nur ein 2-Euro-Stück habe, blieb leider bis heute unbeantwortet.

(Mir nützt es leider nichts, daß es außerhalb der Bahn noch 145 stationäre Automaten gibt, solange ich mich in der Bahn befinde. Ich kann sicherlich andere Fahrgäste fragen, den Fahrer informieren, so mitfahren, an der nächsten Haltestelle aussteigen — doch für so etwas muß es doch eine Regelung geben. Denn, so das Sprichwort, lieber einmal dumm nachgefragt als einmal dumm dagestanden)

Radio RS2 - Eingriffe in den Straßenverkehr

Ich habe schon viel an Berliner Ampeln gesehen. Es fing wohl irgendwann mit aufdringlichen Scheibenputzern an, die gegen einen kleinen Obolus ihre Dienste anbieten  — und meist frustriert sind, wenn es keiner in Anspruch nimmt. In letzter Zeit nehmen die Künstler  zu. So sah ich schon Breakdancer und Jongleure. Atemberaubend waren zwei Jongleure, die statt Bällen brennenden Fackeln in den Abendstunden jonglieren konnten. Und während meist zwei ihr Kunststück aufführen, sammelt der dritte in den Reihen das Kleingeld ein. Das mag nicht unbedingt toll sein — und befindet sich auch irgendwie in einer Grauzone.

Geschmacklos wird es aber erst, wenn solche Maßnahmen in Werbekampagnen integriert werden. So konnte ich gestern eine Gruppe junger Leute sehen, die während der Rotphase auf die Straße springen. Zwei hielt für die Autofahrer sichtbar ein Transparent, die anderen verteilten Flugblätter.

Verkaufsfördernde Videos in Baumärkten - es nervt langsam!

Irgendwann hat so ein ganz bescheuerter Trend in Baumärkten angefangen, der nun mittlerweile ein Ausmaß angenommen hat, daß es einfach nur noch belastend ist, dort einzukaufen: und das sind verkaufsfördernde Videos.

Hersteller wollen natürlich gerne ihre Produkte an den Mann bringen — und wenn es eine auffallende Positionierung im Markt allein nicht tut, dann unterstützt man das mit Video. Ähnlich wie bei diesem Heimeinkaufssendern wird einem die Funktionsweise von Werkzeugen oder Materialien erklärt — und welche Probleme man lösen kann, die man vielleicht noch gar nicht hat. Heute konnte ich begutachten, wie man spielend einfach einen Klodeckel festschraubt (nicht lachen!)

Und davon gibt es nicht etwa nur einen Bildschirm, auf dem fortfolgend verschiedene Videos laufen — nein, für jedes umworbende Produkt gibt es einen Bildschirm mit eigener Endlosschleife. Im Hellweg am Ostbahnhof habe ich entlang des Mittelganges (ohne Pflanzenabteilung und Holz) 20 (!) solcher Bildschirme entdeckt. Im Eingangsbereich weitere drei. Und ich wette, ich habe noch lange nicht alle entdeckt. Aber leider flimmern sie nicht nur, sondern sie beschallen auch die Gänge. Je kleiner und unauffälliger der Bildschirm, umso lauter der Ton. Und am abstrusesten ist dabei die Nähe der Bildschirme zueinander, so dass sich teilweise auch der Schall überlagert. Nicht nur, dass diese den Kunden den Nerv rauben, die ihren Einkauf genau planen wollen (was man in Baumärkten nicht unterschätzen sollte), nein, auch die, die nur in den Baumarkt fahren, um sich den ganzen Tag Werbefilmchen anzuschauen, können diese nicht einmal in Ruhe genießen.

Muß man so etwas wirklich seinen Kunden antun?

Bestellung bei print24 - fast ein Jahr danach.

Vor ungefähr einem Jahr bestellte ich bei print24 und bemängelte ihr Vorgehen der Datenweitergabe zu Auskunfteien. Der Anbieter wollten das Problem angehen, so erhielt ich folgenden Kommentar:

Wir nehmen Ihren Hinweis auf und werden nach einer geeigneten Lösung suchen. Kunden, die nur auf Vorkasse zahlen möchten, sollten keine Bonitätsabfrage durchlaufen

Schaut man sich heute die AGB an, so hat sich leider noch gar nichts verändert. Auch der Bestellablauf hat sich — zumindest in diesem Punkt — nicht geändert. Schade.

Der Dienstleister argumentiert, dass die Bonitätsprüfung durchgeführt, damit mehr Zahlungsmöglichkeiten angeboten werden können. So ein Vorgehen ist aus Datenschutzaspekten sehr heikel — aus zweierlei Aspekten:

  • Bevor der Bestellvorgang abgeschlossen wird, werden Zahlungsmöglichkeiten angeboten. Das heißt, daß diese Prüfung vor dem eigentlichen Vertragsabschluß geschehen muß. Breche ich anschließend die Bestellung ab, wurde nie die fragwürdige AGB »gelesen, verstanden und akzeptiert«
  • Anstelle der eigenen Daten können natürlich auch fremde Daten eingeben werden. Donald Duck aus Entenhausen beispielsweise bekommt Sofortüberweisung, Vorkasse, Paypal, Kredikarte und Nachnahme — daraus lassen sich Rückschlüsse ziehen.

Programmempfehlung: RegEx-Trainer

Eher zufällig bin ich über ein sehr nützliches Werkzeug zum Testen von regulären Ausdrücken gekommen: RegEx-Trainer von Jürgen Auer.

Anstelle in geschriebenen Programmen reguläre Ausdrücke zu erproben, kann man diese verhältnismäßig schnell in einem Windows-Programm ausprobieren. Man gibt einen zu durchsuchenden Text ein, dazu den regulären Ausdruck – und bekommt im dritten Teil des Fenster die gefundenen Ergebnisse angezeigt.

Sorgen wegen Googles Straßenansicht

Während die meisten Sorgen bisher bestanden, dass Einbrecher ihre Streifzüge mit den neuen Hausansichten nun genauer planen können, übersteigen manche Befürchtungen echt jeglicher Vorstellung:

Wenn man alles einmal weiter denkt, könnten ja auch irgendwann Firmen kommen und sagen, dass mein Dach neu gedeckt oder die Fassade meines Hauses neu gestrichen werden müsse

Götz S. in Dresden-Bühlau gegenüber Sächsische Zeitung, 13.10.2010

Visualisierung der Parteispenden

Seit Juli 2002 müssen Parteispenden, zumindest solche über 50.000 Euro, angezeigt werden. Diese werden anschließend vom Bundestag veröffentlicht. Und weil solche Drucksachen eher öd und schwer zu verfolgen sind, gibt es eine schicke Visualisierung der Parteispenden:

Ursprünglicher Link

(via klog)