Vom Hundehaufen zum Datenmißbrauch
Bevor man das nächste Mal zur Bank geht und Bargeld oder Kontoauszüge holt: Schuhe gut abtreten — sonst bekommt man von der Bank eine Rechnung für die Entfernung von Hundekot.... so wie es einer Dame aus Stuttgart bei der Stuttgarter Volksbank passiert ist.
Und was erst einmal wie ein Witz klingt ist schon ein gutes Beispiel für Datenmißbrauch: eine Überwachungskamera filmte den Vorfall — und die Bank glich die Aufzeichnung mit den Kontodaten ab. Und der mulmige Beigeschmack wird wohl die Frage sein, wer in einer Bank Zugriff auf Kontodaten hat.
In Dresden wollte man vor drei Jahren das Problem der sogenannten »Tretminen« auf eigene Weise lösen: DNA-Datenbank für alle Hunde — und wenn irgendwo ein Häufchen gefunden wird, wird es einfach analysiert. Auch wenn die Hundehaufen nicht wirklich erwünschenswert sind, aber ...
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Kommentar von MFelgate
... nix aber!
Eines vorweg: ich habe nichts gegen Hunde, ganz im Gegenteil, ich mag einige dieser Tiere sehr.
Es gibt doch mittlerweile viel zu viele Hunde. Und meist von diesen unerzogenen kleinen Biestern, die oft in Einkaufwagen transportiert werden. Unerzogen deshalb, die wenigsten Hunde, vor allem von den kleineren Rassen, haben eine Hundeschule genossen. Dabei ist es egal, ob groß oder klein — es sind eben Viecher, die erzogen werden müssen. Ich selbst habe auch einen Hund — einen Hund! Geschult und ich behaupte wohl erzogen. Falls mein Hund mal irgendwo hin macht, habe ich eine Tüte dabei.
Ich bin sogar Befürworter einer Pflicht-DNA-Datenbank für Hunde; ich sehe dabei keine Verletzungen des Datenschutzes. Die Menschen gehen mit ihren Konto-, Geburts- und Nutzerdaten sowie Namen derart hausieren, das nun garnix mehr aus. Außerdem kann jetzt schon eine Verbindung zwischen Hundehalter und Hund hergestellt werden: z.B. Hundemarke, Hundeversicherung, Tierarztbesuche, etc.
Um aber die Problematik der zu vielen Hunde eingrenzen zu können, bedarf es einer massiven Erhöhung der Hundesteuer (zwar soll der Hundbesitz kein Luxus werden, doch Tierhaltung bedeutet große Verantwortung, nicht nur für das Tier) sowie einer Zwangsabgabe für ungeschulte Hunde. Im übrigen auch eine Maßnahme gegen Tretminen — so mancher Hundehalter wird auch in der Hundeschule erst sensibilisiert.
Kommentar von mehlstaub
> Die Menschen gehen mit ihren Konto-, Geburts- und Nutzerdaten sowie Namen derart hausieren, das nun garnix mehr aus.
Es ist einfach widerlich Einschränkungen im Datenschutz damit zu Begründen, dass er an anderen Stellen schon eingeschränkt ist! Es lohnt sich immer das letzte noch verbliebene Stück Privatsphäre zu verteidigen! Oder schließt du etwa nicht die Tür ab, wenn du aufs Klo gehst? ;)
Zurück zum Hundekot: Mich nervt das auch total, aber ich denke man hat das hier in Dresden (zumindest was die Innenstadt betrifft) schon ganz gut hinbekommen. Im günstigsten Fall werden die Widersacher durch Ordnungshüter erwischt. Dann können sie ihren Dreck gleich selbst wegmachen.
Im übrigen bin ich mir nicht sicher, wie verpflichtend so eine DNA-Datenbank wirklich wäre. Irgendwie kommt man doch sicherlich auch an einen Hund, ohne sich da anzumelden. (Hundesteuer bezahlen doch bestimmt auch nicht alle Hundebesitzer?) Und am Ende sind dann die Ehrlichen wieder die Dummen...
Zu der Sache mit den Bankdaten fällt mir ein persönliches Erlebnis ein:
Ich bin vor einer Weile zur Bank XXX gewechselt. Dort wurde ich gefragt, ob meine Eltern ein Girokonto bei dieser Bank hätten, weil sie dann einen Anwerbebonus bekämen. Ich war mir nicht sicher. Daraufhin schaute die Angestellte einfach im Computer nach. Auf dem Bildschirm erschien dann eine genaue Auflistung der Kontodaten, inklusive Kontostand!
Kommentar von MFelgate
@mehlstab:
Das Argument mit Kontodaten etc. zu Hausieren war von mir nicht als Rechtfertigung oder Begründung gedacht, vielleicht habe ich mich da eher unglücklich ausgedrückt. Vielmehr wollte ich nur einen Vergleich ziehen, welche Daten von einer Person vielleicht schon bekannt sind oder worauf nicht geachtet wird, bei der Angabe der Daten. Grundsätzlich achte ich sehr auf Datenschutz und vermeide nur wo es geht, meine tatsächlichen Daten irgendjemanden zu hinterlassen.
Sind wir mal ehrlich: Hunde-DNA in Bezug zum Halter sehe ich nicht als derartig schützenswerte Privatsphäre an, wie andere z.B. o.g. Dinge. Ich hätte zumindest dabei keine Probleme. Auch würde es 'Deine' Hundesteuerpreller gleich mal zur Kasse bitten — dann hätten auch die Dumm-Ehrlichen auch was davon.
Um nicht allzu weit abzudriften; wer seinen Hund nicht anmeldet, kann unter Umständen bei fehlender Tierhaftplichtversicherung sehr kostspielige Probleme bekommen.
Und diese Versicherung bekommt man meines Wissens nach nur mit Hundemarkennummer.
Was mich nur so ärgert — (fast) jeder meckert wegen des fehlenden Datenschutzes. Dabei sieht es nicht ganz so schlecht aus.
Und da bin ich schon bei Deiner Erfahrung:
Ein klarer Verstoß, nicht nur gegen das Datenschutzgesetz, sondern auch gegen das Bankgeheimnis!
Kommentar von René
doch: Aber. Es gibt Grenzen bei alle dem. Und wenn man bei Hunden schon einmal angefangen hat, dann ... Dresden hat ja auch schon Vorstöße mit männlicher DNA gemacht.
Und was das Problem der Hundeverwahrlosung angeht: eine nicht nicht ganz unwesentliche Ursache hat man abgeschafft: Empfänger von Sozialhilfe erhalten keinen Zuschuß auf Tiernahrung mehr.
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