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Homepage von René Pönitz

Abgebloggt...

Fahrgast, ärgere dich nicht

Mittlerweile gibt es für das S-Bahn-Chaos sogar ein eigenes Brettspiel: Fahrgast, ärgere dich nicht.

Kann man herunterladen und Ausschneiden. Regeln, Spielfeld A2, Ereigniskarten.

Ich habe es noch nicht gespielt, die Regeln ermutigen mich allerdings auch nicht. Es ist ein reines Würfelspiel. Und es scheint auch in keinster Weise ausgewogen zu sein, wenn die Start- und Zielpunkte ausgewürfelt werden. Die Ereigniskarten sind witzig und fassen die Patzer der S-Bahn in den letzten Jahren sehr gut zusammen. Aber für den Spielgedanken bringen sie keinen Pepp rein, wenn die Wirkung sich nur darauf beschränkt, ob man aussetzt oder die Augenzahl des Würfels halbiert wird.

Es erinnert mich an Ohne Bewährung – der offene Strafvollzug hautnah (vorgestellt von der Spielemesse 2007). Eine Art Scotland Yard auf Berlin bezogen, wo man nicht sicher sein kann, ob das Transportmittel einen wirklich zum Gesuchten bringt – das wäre eine spielbare Idee gewesen…

Robert Habeck über die coolen punkigen Grünen

Es gibt Grüne, die sind sauer auf die Piraten — sie sollen ja viele Wählerstimmen in Berlin (und auch sonst in den Umfragen) gekostet haben. Und dann gibt es Magazine wie Cicero, die zwischen den Gründen und den Piraten gar nicht so viele Schnittmengen identifizieren. Die letztere Linie schien der grüne Spitzenkandidat aus Schleswig Holstein, Robert Habeck, in einem Interview gefahren zu haben:

Der Aufstieg der Piraten hat die Grünen in die Onkel- und Tantenecke gedrängt.

Meine Grünen sind cooler und punkiger, als es der Bericht aus Berlin oder die taz wahrhaben will.

Ähem, punkig?

Ja. Und die Piraten sind längst nicht so hip, wie man sie aussehen lässt. Es gibt Analysen, dass in die Politik nur die Leute gehen, die früher nicht zu den coolen Partys eingeladen wurden...

ähm, nunja. Ich will nun wirklich kein Grünen-Bashing betreiben. Die Idee des gebührenfinanzierten Nahverkehrs hat er jedenfalls noch nicht verstanden:

Sie wollen, dass Bus fahren nichts kostet – aber sich mit dem Haushalt erst später beschäftigen.

Emma vs. Piraten

Das Satiremagazin Emma befaßt sich in der aktuellen Ausgabe über die Piraten — und widmet ihnen ganze sechs Seiten. Die wilde Mischung geht auf verschiedene Patzer ein und dreht die Positionen, wie sie gerade gebraucht werden. Wo nötig werden noch einige Positionen ergänzt, von denen ich weder bisher etwas gehört habe, noch dass sie in irgendeiner Weise nachvollziehbar wären.

Viel muß man dazu nicht schreiben, das haben andere schon getan:

In meiner Naivität habe ich auf gute und konstruktive Denkanstöße gehofft, wie wir mehr Frauen dazu motivieren können, sich politisch zu engagieren, oder welche konkreten Punkte es gibt, an denen wir arbeiten sollten. Stattdessen durfte ich auf sechs Seiten lesen, wie scheiße ich bin, weil ich Pirat und männlich bin, was laut EMMA ja das gleiche zu sein scheint.

Aufmerksamkeit

Ich komme an der Haustür an und bemerke nichts. Im Treppenhaus ist es etwas kalt, aber das ist für die Jahreszeit nicht ungewöhnlich. Ich gehe zur Wohnung. Wenig später verlasse ich wieder die Wohnung und stelle fest: die Fenster im Treppenhaus oberhalb meiner Etage sind weg. Und ich zweifle, ob ich einfach nur blind war — oder sich solche riesigen Fenster wirklich binnen weniger Minuten mitnehmen lassen.

Siehe auch: Test Your Awareness!

Entfernung von Wahlplakaten

Die Rechtslage ist eigentlich klar: innerhalb von einer Woche müssen die Wahlplakate wieder von den Laternen verschwunden sein — ansonsten können Strafen mit bis zu 10.000 Euro verhängt werden. In der Theorie ganz einfach, in der Praxis eine logistische Meisterleistung. Und wie ich von der örtlichen SPD weiß, stehen auch große Parteien vor dieser Herausforderung. Es weiß am Ende keiner, wer wann wo welches Plakat aufgehangen hat.

Die meisten piratischen Plakate verschwanden auch innerhalb einer Woche von den Laternen. Aber es werden immer welche vergessen: mal in einer uneinsichtigen Nebenstraße, mal war es für den Trupp nicht erreichbar. Wir machten Fahndungsaufrufe und sammelten die Standorte in Pads — und hakten anschließend ab, was runter ist.

Dann blieben uns noch drei bekannte Plakate. Wir fuhren diese im Bezirk ab. Man kann es auch Geocaching nennen, nur mit Straßennamen (und manche Straßen gerade in Plattenbaugebieten haben nicht ganz nachvollziehbare Straßenverläufe). Die härteste Nuss hatten wir in Friedrichshagen: da wurde das Plakat durch die anderen mittlerweile so hoch gerutscht, daß es nahezu unerreichbar war. Mit Leiter und Teleskop-Baumschere hingen wir am Laternenmast — und kämpften gegen die Höhe.

Lange Rede, kurzer Sinn: letzte Woche, also fast drei Monate nach der Wahl, fiel einer Bürgerin noch ein vergessenes Wahlplakat auf — und meldete es dem Bezirksamt mit der Aufforderung der zeitnahen Entfernung, da sie sonst Anzeige bei der Polizei stellen will. Nach drei Monaten. Da müssen wohl alle blind gewesen sein.

(Wenn ihr also noch Wahlplakate im Bezirk seht: schickt uns eine Nachricht. Oder schreibt hier einen Kommentar ;-) )

Eine Kleingartenkolonie unter Beschuß (Musikvideo)

In Bezug auf den Weiterbau der A100 können die Berliner im Moment nur noch auf zwei Sachen hoffen: das eine ist die Klage des BUND vorm Bundesverwaltungsgericht, das andere ist die Unterfinanzierung des Verkehrsministerium mit hoffentlich sinnvolleren Baumaßnahmen im Fernstraßennetz der anderen Bundesländer.

Die ersten kleineren Tatsachen wurden schon geschaffen: das Entsiedeln von Kleingartenkolonien entlang der Berliner Ringbahn. Wie die Kleingartenkolonien jetzt aussehen, wurde in einem Musikvideo festgehalten:

Stop A 100

In der ersten Hälfte wird der »Kriegsschauplatz« gezeigt, in der zweite Hälfte wird die Kolonie wieder bevölkert. Die Masken sehen witzig aus.

(Musik: Schlammpeitziger »Deutliche Drehung«)