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Reise ans andere Ende der Welt

Diese Kategorie dokumentiert unsere erste große Weltreise. Wir bereisten zwischen September und November 2018 die Länder Länder Hongkong, Japan, Fiji und Neuseeland. Zugegebenermaßen fehlen zwar einige Kontinente. Es ist daher eher eine Reise ans andere Ende der Welt.

Die Kategorie wird Stück für Stück vervollständigt. Einige Bilder und Dokumente werden für die Öffentlichkeit verborgen sein.

NZ: Tongariro National Park

Bombastisches Wetter weckte uns in unserem Hotel in der National Park Village. Und das brauchten wir an diesem Tag: Wir wollten den Tongariro National Park besichtigen.

Bahnhof National Park

Wir starteten den Tag mit einem Frühstück. Und dazu gingen wir ins Bahnhofscafé. Und das war gemütlich:

Anschließend liefen wir über den Bahnsteig, an dem drei Mal in der Woche ein Zug je Richtung hält. Wir fragen uns, ob an diesem Tag ein Zug fuhr – und wann er an dem Tag noch fahren würde. Doch es gab auf diesem Bahnsteig leider keinen Fahrplan.

Tawhai Falls (Gollums Pool)

Das nächste Ziel ist ein kleiner Wasserfalle am Fuße des Mount Ruapehu.

Vom Parkplatz aus liefen wir einige Schritte durch den Wald:

Nach einigen Treppen waren wir da:

Wir waren zur falschen Tageszeit da: Keine Kiwis weit und breit!

Raurimu-Spirale

Unser nächstes Teilziel ist Raurimu und die dortige Spirale. Damit die Eisenbahn die Hochfläche des National Parks erreichen kann, muss binnen sechs Kilometern ein Höhenunterschied von über 200 Meter zurückgelegt werden. Diese wurde durch eine recht originelle Schleife gelöst – inklusive zweier Tunnel: die Raurimu-Spirale.

Im Örtchen Raurimu wurde dazu auch ein Aussichtsturm errichtet. Von oben sahen wir aber nur … Wald. Und diese kleine Modell vom Streckenverlauf:

Wahrscheinlich muss man sich das ganze eher aus der Luft begutachten. Oder aus der dreimal wöchentlichen fahrenden Eisenbahn.

Makatote Viaduct

Entlang unseres Wege passierten wir das Makatote Viaduct, eine der größten Eisenbahnbrücken in Neuseeland.

Waitonga Falls

Unser nächstes Ziel sind die Waitonga Falls im Süden des Tongariro National Parks. Vom Örtchen Ohakune führt eine Ohakune Mountain Road hinein:

Ab zum Parkplatz und hinein in den Wald:

Zur Halbzeit des Weges passierten wir eine Lichtung. Mit einem gigantischen und freiem Blick auf den Mount Ruapehu:

Der Weg über Lichtung verlief auf Stegen. Und die waren leider auch nötig. Es gab nicht nur Seen – die gesamte Lichtung war durchnässt.

Gewächs in einem der Tümpel:

Weiter ging es durch den Wald:

Kurz vor dem Wasserfall mussten wir 200 Treppenstufen hinabgehen. Uns kamen gerade Touristen entgegen, die meinten, man bekäme noch feuchte Füße, um den Wasserfall zu sehen. Toll, wir hatten weder die Neopren-Schuhe noch Handtücher dabei dabei.

Und in der Tat: um den Wasserfall in voller Pracht zu erleben, musste man durch den Bach laufen. An sich nicht das Problem, nur kalt und bis in die Kniekehlen.

Dabei entdeckte ich noch einen weiteren Wasserfall am Rande (welcher scheinbar keinen eigenen Namen hat):

Wir waren auf dem Rückweg wieder über die Stege:

Wir lernten noch einen Neuseeländer kennen, der den selben Namen eines ehemaligen Bundeskanzlers hatte. Er überflog das Areal mit einer Drone. Auf dem Rückweg zeigte er uns noch einen weiteren Wasserfall nahezu am Wegesrand am Fluss vom Mangawhereo-Bach:

Turoa Ski-Area

Nach der Wanderung zum Wasserfall fuhren wir bis ans Ender der Straße hoch. Anfangs noch durch Wälder, aber mit enormen Kurven:

Wir näherten uns der Baumgrenze – und konnten einen bombastischen Ausblick genießen:

Am Ende der Straße gab es viele Parkplätze – und Skilifte. Wir liefen einige Schritte – und berührten sogar Schnee.

Und siehe da, der nächste Wasserfall:

Mangawhereo-Wasserfall

Und wie der Zufall es will: auf dem Rückweg zurück nach Ohakune entdeckten wir am Wegesrand noch den Mangawhereo-Wasserfall

Gerüchten zufolge sollen hier Kiwis gesichtet worden sein:

Die Sehenswürdigkeit von Okahuna, eine Skulptur einer Karotte, haben wir verpasst (siehe Die Karotte von Neuseeland). Wir fuhren noch bis Taihape und nächtigten da.

Fazit

Wir haben noch nie so viele verschiedene Wasserfälle an einem Tag gesehen, wie eben an diesem. Und leider wie bei so vielem Etappen unserer Reise: Auch hier hätte man einige Tage verbringen können. Das Tongariro-Crossing beispielsweise, eine Wanderung über dieses Gebirge hindurch.

NZ: Forgotten World Highways

Nach dem eher kurzen Aufenthalt in den Waitomo Caves stiegen wir wieder in das Auto – und fuhren weiter zum Tagesziel National Park. Gemeint ist hier der Tongariro National Park in der Nähe des kleinen Örtchens National Park Village. Es trennten uns noch weitere 142 Kilometer.

Wir befuhren den State Highway 4. In diesem Gebiet ist Neuseeland sehr spärlich besiedelt. In Taumarunui trifft dieser den State Highway 43, der den beiläufigen Namen Forgotten World Highway trägt. Eine Fernstraße mit 155 Kilometern Gesamtlänge, die durchschnittlich von 150 Fahrzeugen pro Tag befahren wird und auf ihrer gesamten Länge nur eine Ortschaft (mit 12 Einwohnern) sowie einige versprengte Siedlungen erschließt.

Aber auch als wie noch den SH 4 am helligen Tag befuhren, sahen wir kilometer keinerlei Gegenverkehr. Dafür Nebel. Jede Menge Nebel:

Dazu ein Verkehrszeichen, was absolut Mut macht: Achtung, vor herunterfallenden Geröll. Bitte am Steilhang nicht bummeln oder halten!

In Taumarunui fuhren wir – zum Spaß – in den Forgotten World Highway hinein. Und wer nun denkt, dass dies nur ein spaßiger Begriff in Reiseführern sind: diese Straße wird tatsächlich auch mit Verkehrszeichen so angekündigt. Gefolgt von einem Schild, dass auf den folgenden 150 Kilometern keinerlei Tankstelle existiert.

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Nach fünf Kilometern kehrten wir um. Hätten wir mehr Zeit, wären wir gerne noch bis zum Egmont-Nationalpark gefahren und den dortigen Vulkan gesehen. Auch der Moki Tunnel, umgangssprachlich Hobbis Höhle, wäre sicherlich ein tolles Fotomotiv gewesen. Unser Ziel war die National Park Village. Und bis dahin zog und zog es sich auch so. Nach Raurimu galt es noch etliche Höhenmeter zu überwinden, unser Ziel lag bei über 800 Metern Höhe.

Als wir wenig später auf dem riesigen Parkplatz vom Park Hotel Ruapehu den Wagen verließen, wehte uns eine deutlich kältere Brise entgegen. Am Empfang wurden wir freundlich begrüßt, doch unser Zimmer war genau am anderen Ende der Anlage. Um es zu erreichen, wurde es wieder kalt: denn die Gänge waren alle offen.

Ein Hoch auf die Energieeffizienz bei so viel Außenwand, über die die Wärme des kleinen elektrischen Radiators entweichen kann.

Übrigens unser Blick aus dem Fenster:

Ähnlich wie hier auch gab es im Hotel diverse Hygiene-Artikel. Die Verpackung dieses Produktes (vermutlich Seife) ließ mich doch rätselnd zurück. Ein einzigartig in Neuseeland entwickeltes und hergestelltes Produkt, welches in China hergestellt wurde:

NZ: Taupo

Nach Wai-O-Tapu und den Huka-Falls erreichten wir am Abend den Ort Taupo am größten neuseeländischen Binnensee Lake Taupo. Unser Motel war das Thermal Lodge direkt am Lake Taupo.

Abendspaziergang am Ufer und Pub

Nachdem wir eingecheckt haben, liefen wir zur See – und blicken hinüber. An gegenüberliegenden Ufer, gut 40 Kilometer entfernt, bewunderten wir die Berge des Tongariro National Park (welches wir zwei Tage später bewunderten):

Reichlich eine Stunde später erwarteten uns intensivere Farben:

In der Zwischenzeit kehrten wir in einem britischen Pub („Jolly Good Fellows”) ein. Auf unserem Speiseplan standen Lammkeulen, diese sind sehr typisch in Neuseeland.

Insgesamt hatten wir drei Mal Lammkeulen gegessen (Taupo, Blenheim und Christchurch), diese waren die besten.

Pool

Zur Unterkunft gab es zwei Thermalbecken. Als wir abends das Hotel erreichten, badeten wir noch einmal in der geothermalen Wärme. Entspannend!

Picknick

Vom Zentrum des Ortes haben wir nicht viel gesehen. Am Thermal Explorer Highway, nicht weit entfernt von den Huka Falls, machten wir Brunch-Picknick. Im schönen Sonnenschein packten wir den Campingkocher aus und rösteten uns etwas Fleisch.

Auf dem Weg zu den Glühwürmchen – Die Kuhherde

Den Großteil des Tages werden wir wohl im Fahrzeug verbringen. Bis zu den Waitomo-Glühwürmchenhöhlen sind es 150 Kilometer, also locker mehr als 2 Stunden Fahrten.

Das witzige Highlight war eigentlich nur ein kurzer Stopp am Fahrbahnrand am State Highway 30 (Nähe Bodley Road). Nia wollte – in Vorbereitung auf die Höhlen – noch zusätzliche Kleidung anziehen (Wegen Gefahr von Einbrüchen sollte man dies am Zielort möglichst vermeiden). Direkt neben dem Fahrzeug war ein Weidezaun. Am Anfang blickten wir auf drei neugierige Kühe:

Dann wurden es vier. Dann fünf. Auf diesem Bild waren es schon zehn:

Das lockte wiederum weitere Kühe an:

Am Ende stand (mit Ausnahme von 2 oder 3 Kühen) die gesamte Herde am Zaun und glotzte uns treudoof zu. Teilweise drängelten sie untereinander, wer in der ersten Reihe stehen durfte.

Wir fuhren langsam am Zaun entlang, die Herde folgte uns. Witzig!

Wenig später vermisste ich mein Cap. Ich dachte, ich hätte es am Vorabend im Pub vergessen. Doch Bilder der Kuhherde belegten, dass ich bis dahin noch hatte. Ärgerlich: in der tropfenden Höhle hätte ich es gerne auf dem Kopf gehabt.

Weiter geht’s zu unserem Besuch in den Waitomo-Caves – im Artikel über die neuseeländischen Glühwürmchen!

NZ: Huka Falls

In der Nähe von Taupo besuchten wir die Huka-Wasserfälle. Das ist eine Kaskade aus zwei Wasserfällen mit einer Stromschnelle im Waikato-Fluss. Der Flussname heißt auf deutsch „Fließendes Gewässer” – und das kann man durchaus von diesem behaupten, wenn man gesehen hat, wieviel Wasser da durchpeitscht (durchschnittlich 220.000 Liter pro Sekunde). Auch wenn die beiden Fälle mit 8 bzw. 11 Metern gar nicht so hoch ist.

Direkt an den Huka Falls gibt es einen Parkplatz. Keine fünf Minuten, dann steht man an der Brücke zwischen beiden Fällen.

Bemerkenswert ist auch der gigantische Sprühnebel:

Leider gibt es nur auf der Westseite beim Wasserfall direkt einen Weg. Ansonsten führt der Weg leider etwas weiter weg. Oberhalb der Wasserfälle sieht das Wasser übrigens noch sehr friedlich aus:

NZ: Wai-O-Tapu Thermal Wonderland

Zeitig aufstehen. Und das im Urlaub. Wenn wir aber den Lady-Knox-Geisir um 10:15 Uhr erleben wollten, so hatten wir keine andere Chance. Uns trennte das Auschecken, ca. 30 Kilometer Fahrt und das Kaufen der Tickets.

Spoiler: Alles klappte!

Lady-Knox-Geisir

Wir waren gegen 10:00 Uhr am Lady-Knox. Pünktlich. Es war wie ein Naturtheater. Auf der einen Seite war die Bühne, der Geysir. Auf der anderen Seite Sitzreihen. Und kurz nach 10 Uhr trat eine Frau auf die Bühne. Sie erzählte einige einleitende Worte. Und dann war der große Moment: Gegen 10:15 Uhr warf sie das Stück Seife hinein. Und plötzlich sprudelte der Geisir. Keine ruckartige Explosion, erst ein Rinnsal. Dann schäumte es. Mögen es fünf oder zehn Meter an dem Tag gewesen sein. Der Wind drehte – und sprühte über die Zuschauer. Wir hätten uns die Dusche sparen können. Nach gut einer halben Stunde sprudelte es immer noch, doch die Ordner leerten das Gelände.

Der Legende nach war es Anfang des 20. Jahrhundert Teil eines Gefängnisses und Gefangene entdeckten den Effekt mit der Seife – was auch immer sie gesucht haben. Der Geisir bricht wohl nie von alleine aus, aber mit Seife ließ er sich zuverlässig stimulieren. Irgendwie schon eine lustige Nummer.

Thermal Wonderland

Die zweite Etappe war das Thermal Wonderland. Dies ist ein Park mit insgesamt 25 Sehenswürdigkeiten rund um Geothermale Aktivitäten. Diese haben alle auch sehr spannende Namen erhalten (Devil’s Home, Thunder Crater, Artist’s Palette, Champagne Pool). Die gesamte Landschaft wirkte extrem surreal. Bei manchen der Kratern schauten wir nur in ein tiefes Loch – und hörten ein tiefes Brubbeln. Bei anderen glänzten Farben. Und nahezu überall roch es nach Schwefel.

Artists Palette soll an eine Farbpalette eines Künstlers erinnern, der auf verschiedene Farben zurückgreifen kann. Die verschiedenen Farben deuten auf verschiedene Mineralien im Boden hin – von Schwefel (gelb), Mangan (rosa) über Kohle (schwarz) über Silizium (weiß) und Eisen (rotbraun).

Einer der Höhepunkte ist der Champagne Pool. Ein kleiner Teich mit 65 Metern Durchmesser und bis 62 Metern Tiefe. Es brodelt ständig Kohlendioxid nach oben. Die Oberfläche soll nur 74°C halben, dennoch verdampft das Wasser häufig so stark, dass man kaum Fotos machen kann.

Wer will in den grünen Tümpeln baden?
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Die Sulphat-Höhle:

Der Stelzenläufer (Pied Stilt) läuft durch kochend heißes Wasser auf der Suche nach Nahrung:

Am unteren Ende des Geländes gibt es den Ngakoro-Wasserfall. Nicht besonders groß oder atemberaubend, dafür hat auch dieser eine eher gelbliche Färbung. Was man auch am See darunter sehen kann:

Die Farbe soll jedoch durch Algen entstehen.

Diese Hügel bestehen aus Sulfat – und sollen sich erst in den 1950ern geformt haben.

In einem Krater nisten Vögel (sie nutzen die Wärme als Brutwärme):

Zum Abschluss Devils Bath, ein giftgrün aussehender See:

Es entstanden noch viele weitere Bilder, doch ich will diesen Beitrag nicht komplett sprengen.

Mud Pool

Die dritte Station war der Mud Pool (Schlammbecken), ein kleiner, brauner Teich, bei dem ständig Gas-Blasen aufsteigen und blubbern. Der Anblick war durchaus beruhigend und entspannend. Wo wird wohl die nächste Blase platzen? Wenngleich man sich hier vor Augen führen muss, dass diese sanften, langsamen Eruptionen zu einem noch aktiven Vulkan gehören, bei dem ständig Gase austreten.

Fazit

Ohne Übertreibung einer der wichtigsten Sehenswürdigkeiten.

Links

Der Reisebericht beschreibt die Phänomene. Die offizielle Seite finde ich dagegen inhaltsleer.

NZ: Whakarewarewa - The Living Maori Village

Am Morgen liefern wir durch Ohinemutu direkt am Lake Rotorua, am Nachmittag schauten wir uns die andere große Maori-Siedlung von Rotorua an: Whakarewarewa. Die Nachmittagsaufführung ihrer kulturellen Schau findet gegen 14:00 Uhr statt, anschließend ging es einen geführten Rundgang durch das Dorf.

Die kulturelle Darstellung bestand aus einigen Haka-Tänzen und Liedern. Diese wirken durchaus furchteinflössend, vermutlich sollten sie den Gegner beeindrucken. Das Herausstrecken der Zunge gehört da dazu:

Anschließend gab es eine Führung übers Gelände. Unsere Führerin konnten wir teilweise kaum erkennen:

Die geothermalen Aktivitäten lassen sich wohl auch sehr praktisch nutzen, zum Beispiel zum Dämpfen von Essen:

Oder auch zum Kochen. In dem Fall wickelt man das Essen in Alufolie ein, bindet es fest – und legt es hinein. Wer rechtzeitig hier ankommt, kann sich wohl ein so zubereitetes Essen servieren lassen.

Es gab eine Sauna (klar). Und wurden auch verschiedene Bräuche erklärt. Zum Beispiel, was es auf sich hat, dass die geschnitzten Personen in der Regel nur über drei Finger verfügen: Das seien die Symbole für Geburt, Leben und Tod.

Spannend war auch die Frage nach ihrer Haltung zur Religion. Ähnlich wie in anderen Teilen der Welt kamen ja die Europäer – und importierten irgendwann ihre Religionen. Er sagte nur lapidar, dass dieser Ort zwei Kirchen hat. An einem Ende sei eine katholische Kirche, am anderen eine anglikanische. Würde er nach dem Unterschied gefragt werden: die eine kommt aus England, die andere aus Italien.

Auf dem Gelände gab es verschiedene Geysire. Sie haben alle tollen Namen bekommen (z.B. Prince of Wales), die höchsten sollen bis zu 30 Meter in die Höhe schießen. Doch hoch waren sie heute leider nicht.

Wir liefen noch an einem See entlang, in dem wir ebenso eingenebelt worden sind:

So sieht übrigens Mankua aus:

Eine weitere Besonderheit am Schluss des Rundganges war der Schlammpool. Also ein Pool, der ständig Schlamm blubbern lässt:

Der Tag neigte sich dem Ende – und wir mussten zurück. Leider. Sagte ich schon, dass die dreckige Wäsche auf uns wartete? Die Waschsalons hatten ja auch nicht ewig offen. Und am nächsten Morgen sollte es zeitig weiter gehen – zu Wai-O-Tapu!

Fazit: Sehr spannend und interessant!

NZ: Rotorua / Ohinemutu

Sprachen wir mit Neuseeländern über das Örtchen Rotorua, so war eine Geste gewiss: eine rümpfende Nase. Und in der Tat waren die Geothermischen Aktivitäten, allem voran der Austritt von Schwefel, sehr deutlich zu riechen. Und zu sehen.

Schon als wir unser Motel ansteuerten, dampfte es immens durch den Zaun des Grundstücks hindurch. Nein, es brannte nicht. Es dampfte nur. Ununterbrochen. Einfach so. Auch aus den Gullideckeln.

Zwei Nächte haben wir für Rotorua vorgesehen, auch wenn es selbst in diesem Örtchen viel zu bestauen gab. Mal überlegen:

  • Ohinemutu, Ortsteil am Rotorua-See
  • Kuirau Park
  • Whakarewarewa – The Living Maori Village
  • Pohutu Geyser
  • Redwoods Treewalk
  • Seilbahn
  • Mitai Maori Village (Drei stündige Performance mit Gesang, Tanz und typischer Küche)
  • Wai-O-Tapu Thermal Wonderland

Nicht unbedingt touristisch spannend, aber leider nötig: Ein Besuch in einem Waschsalon stand ebenso an.

In Rotorua leben noch verhältnismäßig viele Maoris, was sich auch in den verschiedenen Ortsteilen sichtbar ist. Daher legten wir unseren Schwerpunkt auch auf diese Dinge.

Und Wai-O-Tapu Thermal Wonderland nahmen wir dann auf der Weiterreise in Richtung Taupo mit.

(Bitte diesen Ort nicht mit Rotoroa verwechseln. Diesen Ort inklusive dazugehörigen See gibt es auf der Südinsel)

Utuhina Hot Springs Fishing Lodge

Unsere Unterkunft war zugegeben recht preiswert. Und das spürten wir auch. Sei es die Sauberkeit oder auch der Zustand des Mobiliars. Der eine Stuhl fiel fast auseinander. Wir griffen auf die Bettdecken vom Campervan zurück. Der Fußboden ist völlig uneben. Dafür hatten wir aber viel Platz. Und einen Balkon mit mehr Balkonstühlen als wir je hätten besetzen können. Und es gab hier immerhin warmes Wasser mittels einer Einhand-Mischbatterie (ein Novum im Neuseeland).

Traten wir vor die Haustür, standen wir schon in der Schwefelwolke. Das Schwefelbad war aber leider geschlossen.

Ohinemutu Village

Ohinemutu ist ein Ortsteil von Rotorua, genaugenommen der Gründungsortsteil. Hier leben noch größtenteils Maoris, was auch an verschiedenen Gebäuden gut sichtbar ist. Da unsere Unterkunft am Rand dieses Ortsteiles lag, starteten wir den Tag mit einem Spaziergang. In unserem Reiseführer stand auch, dass es aus den Gullideckeln nur so dampft. Und das tat es auch – egal, wo wir hinsahen.

Ein unbebautes Grundstück mit eigener Thermalquelle:

Eine kleine Pfütze am Boden – mit kochend heißen Wasser:

Die Vegetation gedeiht hier trotzdem, ein Spülbürstenbaum.

Hier brodelte das Wasser wie in einem Wasserkocher:

Ein Wohnhaus mit Maori-Verzierungen:

Gartenteich. Nur bitte nicht baden:

Ein typisches Wohnhaus:

Wir betraten ein braches Grundstück. Wir berührten den Erdboden. Er war warm. Es gab eine kleine Pfütze (obwohl es nicht regnete). Ich berührte diese vorsichtig mit dem Finger. Heiß!

St. Faith’s Anglican Church

Das Zentrum des Ortsteiles Ohinemutu steht die St. Faith’s Anglican Church:

Wir betraten diese anglizistische Kirche. Und anders als bei vielen anderen Geisterhäusern war diese regelrecht lichtdurchflutet. Es wirkte weitaus optimistischer und fröhlicher.

Die Schnitzereien an den Holzbänken und Säulen zeigen typische Motive der Maoris. Das Highlight der Kirche war ein großes Fenster zum See, in dem ihre angebetete imaginäre Person wie über Wasser laufen soll.

Der Vorplatz der Kirche:

Gegenüber der Kirche war das Kongresszentrum der Maoris (Te Papaiouru Marae):

Die weißen, hellen Punkte sind Muscheln.

Kuirau Park

Der Kairau-Park ist ein Stadtpark in der Nähe von Ohinemutu. Besonders markant für seinen Thermalen See. Über ihn führt ein Holzsteg. Zugegebenermaßen ist sehr angenehm warm, darüber zu schlendern. Man sollte es nur nicht zu lange machen: bedingt durch die Luftfeuchtigkeit wird die Kleidung feucht. Und das ist dann blöd, wenn man den Pfad wieder verlässt. Auch beim Fotografieren muss man aufpassen, schließlich sollte die Linse nicht beschlagen.

Whakarewarewa – The Living Maori Village

Siehe extra Beitrag!

NZ: Weirere-Wasserfälle

Über dem Bett im Tower-Road-Motel hing ein Bild vom Wairere-Wasserfall. Wir bewunderten das Bild, suchten nach dem Ort und stellten fest, dass dieser auch in der Nähe war. Zudem ist er der höchste Wasserfall auf der Nordinsel mit 153 Metern. Und die Kommentare bei Google Maps klangen gut: Leicht zu erreichen – zumindest die untere Plattform.

Da wir auf unsere Führung durch die Hobbiton-Filmkulissen nicht allzu lange warten mussten und bereits 14:00 Uhr hinter uns hatte, machten wir uns auf den Weg. Gut 30 Kilometer lagen vor uns. Wir überlegten, ob wir die untere oder die obere Plattform ansteuerten. Doch ehe wir uns über Konditionen Gedanken machten: es hätte schon an der Zeit gescheitert, denn bis zur Spitze waren es drei Stunden.

Wir erreichten den Parkplatz und wurden von fünfzig Kühen gebührend begrüßt.

Dann liefen wir den steinigen Weg in den Wald hinein. Wir mussten aufpassen, wohin wir traten.

Nach einigen Meter erreichten wir den Fluss, über den eine kleine Brücke führte. Wir dachten uns: Juhu, nicht mehr weit. Das Wasser rauschte auch schon gewaltig. Kein Wunder: denn genauso steinig wie der Weg war auch das Flussbett.

Am Wagesrand sahen wir einen kleinen Hinweis auf einen Aussichtspunkt (Sitz des Friedens). Nur eine Minute. Und in der Tat nach einer Minute (oder auch 2?) erreichten wir zwei Sitze am Rand des Waldes, die einen gigantischen Ausblick auf das Hügelland gaben. Das Hobbiton konnten wir aber nicht mehr sehen. Wir verschnauften.

Als wir wieder im Wald waren, nahm das Gefälle des Weges zu. Es rauschte immer noch, doch wir sahen den Bach nicht. Etliche Höhenmeter später, querten wir erneut den Fluss.

Und nach weiteren Minuten erreichten wir die dritte Brücke. Am anderen Ende gab es steile Treppen. Wir fragten uns so langsam: Wie weit denn noch? Am oberen Ende dieser Treppen gab es eine neue Hinweistafel: Nur noch 15 Minuten – bis zur unteren Plattform. Wir wurden allmählich ungeduldig. Vor allen fragten wir uns ja auch, ob sich dann dieser weite Weg lohnen würde. Der Weg durch den Wald war steil.

Während wir im unteren Teil des Weges allein über die Steine stolperten, begegneten wir ständig anderen Wanderer.

Wir erreichten die Gabelung, wo sich die Wege für die untere und obere Plattform trennten. Nur noch 2 Minuten. Vor uns ein junger Mann und ein weiteres Pärchen. Er zeigte die Bilder von der Spitze. Baumfrei mit bombastischen Blick. Beeindruckend. Ein guter Motivator? Nein, wir blieben bescheiden – und liefen zur unteren Plattform.

Ja, der Weg hat sich lohnt. Es floss zwar nicht so viel Wasser wie beim Whangarei-Fall, dafür war es beeindruckend hoch. Nach einigen Minuten Entspannung traten wir den Rückweg an.

Wir sahen zwei Jugendliche, die mit schweren Westen nichts anderes taten, als die Treppen auf- und absteigen. Wir fragten mal nach – und ja, das war ein Training. Auf dem Rückweg begeneten wir wesentlich mehr Leute. Vor allem Jogger. An sich war das ja toll, aber aufgrund der vielen Steine hätte ich hier wesentlich mehr Respekt vor der Natur.

Wir erreichten den Parkplatz – und steuerten nach Rotorua. Auf dem Weg schenkte uns die Sonne einen bombastischen Sonnenuntergang:

Fazit: Schöner, zufälliger Fund. Das nächste Mal mit mehr Zeit und Ausdauer bis hinauf auf die Spitze!

NZ: Hobbiton

Viele Leute, denen wir von unsere Reise erzählten, brachten das Hobbiton ins Gespräch. Und auch bei Reiseberichten scheint es für viele Pflichtprogramm zu sein. Für mich zugegebenermaßen nicht. Ich habe keinen der Teile von Herr der Ringe gesehen. Und der erste Teil von „Der kleine Hobbit” war so langwierig und vorausschauend (Am Lagerfeuer sagte einer, dass sie massive Probleme hätten, wenn ihre Pferde gestohlen werden würden – und du wusstest: In zwei Minuten wird jemand angerannt kommen und aufgeregt vom Diebstahl berichten), dass ich die auf die anderen Teile verzichtete. Trotzdem sind die Anfangsszenen in der Zwergenwelt sehr putzig und liebevoll gestaltet.

Und nun waren wir, nur einen Steinwurf entfernt. Na gut, 18 Kilometer waren es dennoch.

Als wir das Motel verlassen wollten, fragte uns die Motelbetreiberin schon, ob wir reserviert hätten. Nein. Leider nicht. Verflucht. Wir wollten Online buchen und fanden nur freie Termine am Nachmittag. Zähneknirschend wollten wir buchen, doch es scheiterte. Sie wollten eine iTan haben (und die lagen an sicherer Stelle in Hamburg). Was nun? Wir fuhren hin!

Einmal quer durch das Zentrum von Matamata. Anfangs alles flach, wurde es die letzten fünf Kilometer hügeliger.

Das Besucherzentrum war kaum zu übersehen. Ein großer Parkplatz. Ein Café, ein Touri-Shop und der Sammelpunkt für die Touren. Rein in die Ticketzentrale. Wir kniffen die Augen zusammen und hofften, dass dieser Weg nicht umsonst war. Wenige Minuten später freuten wir uns: wir hielten gegen 10:45 Uhr zwei Tickets für 11:30 Uhr in der Hand – und waren so dankbar, dass die iTans in Hamburg lagen. Zugegebenermaßen knirschten wir beim Eintrittsgeld durchaus mit den Zähnen, denn wir waren mit einem Schlag auch mal so knapp 100 Euro leichter geworden. Was soll’s?

(Wir hatten allerdings verdammtes Glück, weil wir noch in der Nebensaison da waren!)

Also genossen wir die Sonne. Und blickten auf dem Hügel gegenüber. Wir gingen noch kurz ins Café und außen einen Salat. Dann war die Zeit ran – und es ging los. Ca. 50 Personen stiegen in einen Bus zusammen mit einer Begleiterin.

Es folgten einige belehrende Worte und einiges zur Geschichte des Areals. Die Fahrt ging über einen Hügel (so dass man das eigentliche Hobbiton-Dorf vom Besucherzentrum aus nicht sehen kann). Dann waren wir da – Hereinspaziert:

Diese liebevoll gestaltete Landschaft mit den kleinen Höhlen ist schon beeindruckend. Auch sind viele kleine Details (z.B. Wäsche auf Wäscheleinen, Schornsteine, Obstschalen) in den Bildern versteckt.

Die Erklärungen der Begleiterin waren dagegen nur bedingt hilfreich, wenn man den Inhalt und die ganzen Charaktere nicht kennt. Was weiß ich wie die ganzen Gnome heißen und wer in welchem Film in welcher Hütte lebte. So genossen wir lieber die Aussicht.

Die Gebäude selbst sind allerdings nur Fassade. Mehr als ein Mieter Tiefe haben sie selten. Aber so ist das mit Filmkulissen: die Innen-Szenen wurden eben woanders gedreht. In eines der Gebäude durften wir für ein Foto einmal hinein gehen:

Dann ging es ins Wirtshaus, dort gab es ein Freigetränk. Juhu! Das Wirtshaus selbst war aber spannend, da es auch von innen sehr urig und typisch dekoriert war. Sogar bis in die Toilette hinein. Wir genossen den Augenblick. Nur leider nicht sehr lange, denn die Tour war genau getaktet. Unsere Begleiterin sammelte uns wieder zusammen – und führte uns zum Ausgang, wo ein Bus bereits auf uns wartete. Exakt zwei Stunden später saßen wir wieder am Café – und konnten den Touristenshop plündern.

Es entstanden viele schöne Bilder, die gibt es in der Galerie!

Fazit: Auch wenn ich mit den Filmen keinerlei Bezugspunkte hatte, so sind diese Kulissen durchaus ein Erlebnis. Gruppengrößen von 50 Personen sind allerdings schon belastend. Man wartet immer irgendwo, um einen Blick zu genießen oder ein bestimmtes Foto schießen zu können. Und irgendjemand rennt dann immer wieder ins Bild – was gar nicht ausbleibt. Trotzdem waren wir froh, das Hobbiton auf unserer Reise mitgenommen zu haben.

NZ: Matamata

Als wir gegen 18:00 Uhr den Parkplatz in Hahei wieder erreichten, stellten wir uns nach der Frage, wo wir übernachten werden. Wir wollten noch ca. 2 bis 3 Stunden fahren, damit wir am Folgetag den Hobbiton mitnehmen. Doch die wenigsten Motels haben nach 20:00 Uhr noch eine offene Rezeption. Diese Unterkünfte haben selten mehr als zehn Zimmer. Und auch wenn die Verbindungsauskunft uns zwischen Hahei und bspw. Matamata nur knapp 2h bescheinigt: das Risiko, erst nach 21:00 Uhr anzukommen ist gegeben. Mit den üblichen Buchungsportalen kamen wir nicht weiter. Also anrufen!

Nach einigen besetzten Anschlüssen und bereits ausgebuchten Motels fanden wir noch Platz im Tower Road Motel in Matamata. Allerdings würden wir das Motel nur unter optimalen Bedingungen noch erreichen. Im Grunde war die Lösung dann ganz einfach: Ich gab die Kreditkartendaten telefonisch durch. Damit war das Zimmer uns sicher. Uns wurde ein Punkt genannt, wo der Schlüssel versteckt wurde – und wir hatten alle Zeit der Welt zur Anreise.

Wir starteten in Hahei und fuhren über einen Bergpass nach Thames zurück. Die ersten Kilometer waren sehr anstrengend kuriv. Hinter Thames wurde es nahezu kerzengerade. Nur auch hier gilt ein Tempo-Limit von 100 Stundenkilometern.

Zugegeben: wir mussten uns nicht mehr beeilen, somit war es auch nicht verwunderlich, dass wir erst gegen 21:30 Uhr ankamen. Niemand war da. Der Schlüssel war am vereinbarten Ort.

Und wieder so eine typische Dusch-Armatur:

Das Motel lag direkt an der Landstraße noch außerhalb des Ortes. Es galt Tempo 80, das hörten wir auch nachts.

Am nächsten Morgen fragten uns die Betreiber, wann wir ankamen. Ich bekam die Transaktionsbestätigung der Kreditkarte. Uns wurde noch empfohlen, für’s Hobbiton zu buchen. Wir versuchten Online zu buchen, doch es gab nur drei ungünstige Zeiten am Nachmittag. Doch als wir buchten, scheiterte es an der iTan (die lag sicher in Hamburg). Wir machten uns trotzdem auf dem Weg.

Wir sind durch das Zentrum von Matamata gefahren, doch viel haben wir nicht gesehen. Vor allem haben wir nicht ein einziges Foto gemacht! Vielleicht würden wir es uns anschauen, wenn wir warten müssen?

Fazit: Im Zweifel lieber anrufen!